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Feine Markneukirchner Bratsche, Johann Christian Voigt II

Der kraftvolle, gereifte und differenzierte Klang dieser antiken Johann Christian Voigt Meisterbratsche repräsentiert eindrucksvoll das exzellente handwerkliche Niveau, das die Markneukirchener Geigenbauer auch im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert auszeichnete – in einer Zeit, in der der Aufschwung des industriellen Geigenbaus längst begonnen hatte. Ihr Erbauer Johann Christian...

Der kraftvolle, gereifte und differenzierte Klang dieser antiken Johann Christian Voigt Meisterbratsche repräsentiert eindrucksvoll das exzellente handwerkliche Niveau, das die Markneukirchener Geigenbauer auch im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert auszeichnete – in einer Zeit, in der der Aufschwung des industriellen Geigenbaus längst begonnen hatte. Ihr Erbauer Johann Christian Voigt II stammt aus einer großen Geigenbauerfamilie, die ihrer Zunft seit vielen Generationen verpflichtet ist – und deren Tradition durch Meister wie Jochen Voigt bis in unsere Tage wirkt. Die charaktervolle Erscheinung und die höchst komfortablen Spieleigenschaften dieser Bratsche lassen die individuelle Arbeitsweise Johann Christian Voigts in vielen Details nachvollziehen, die selbst zu den wenigen bekannten Informationen über ihn gehören. Sein handschriftlicher, datierter Originalzettel belegt die Authentizität dieser Arbeit, die durch unverwechselbare Elemente seines Stils geprägt ist. So gehören die selbstbewusste Schnitzarbeit der Schnecke und leichte Asymmetrien zu den typischen Zeichen seiner virtuosen Hand, noch mehr aber die nah am Rand geführte Einlage mit einer zusätzlichen Spitze auf dem Bodenplättchen. Die milde Flammung des einteiligen Ahornbodens und die Maserung der hochwertigen Fichtendecke ergeben mit den natürlichen Alterungs- und Nutzungsspuren des Lackes ein reizvolles Bild, im klassischen Farbenspiel der vogtländischen Geigenbautradition. Mit fein entwickeltem ästhetischem und musikalischem Gespür hat Voigt die Wölbungen ausgearbeitet, die die Charakteristika Johann Christian Voigts an Jakob Stainer orientierten Modells in schönster Ausprägung erkennen lassen. Zu dem bemerkenswerten Zustand, in dem diese praktisch rissfreie Bratsche erhalten war, gehört auch eine auffallende, sehr große Unfall-Reparatur der Unterzarge, die den attraktiven und die den sehr niedrigen Preis des Instruments begründet. Sie wurde in unserer Restaurierungswerkstatt sorgfältig auf ihre verlässliche Haltbarkeit und klangliche Unbedenklichkeit geprüft. So empfehlen wir diese sofort spielfertige Viola anspruchsvollen Musikern, die den seltenen Reichtum an Klangfarben und die angenehme, leichte Spielbarkeit dieses feinen Johann Christian Voigt Instruments schätzen werden.

Inventar-Nr.
4411
Erbauer
Johann Christian Voigt II
Herkunft
Markneukirchen
Jahr
spätes 18. Jahrhundert
Klang
differenziert, farbenreich
Bodenlänge
39,4 cm
Feine Markneukirchner Bratsche, Johann Christian Voigt II - Decke
Feine Markneukirchner Bratsche, Johann Christian Voigt II - Boden
Feine Markneukirchner Bratsche, Johann Christian Voigt II - Zargen
Feine Markneukirchner Bratsche, Johann Christian Voigt II - Schnecke
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