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Feiner französischer Geigenbogen von Auguste Barbé, um 1895

Dieser französische Violinbogen von Auguste Barbé (1853–1902) stellt einen immer noch zu wenig bekannten Bogenmacher vor, dessen Arbeiten in der Vergangenheit meist F. N. Voirin zugeschrieben wurden. Die hohe Reaktivität und die perfekte Balance der komfortabel leichten Stange gewähren ein präzises, virtuoses Spiel mit großem, seidigem und unverkennbar französischem...

Dieser französische Violinbogen von Auguste Barbé (1853–1902) stellt einen immer noch zu wenig bekannten Bogenmacher vor, dessen Arbeiten in der Vergangenheit meist F. N. Voirin zugeschrieben wurden. Die hohe Reaktivität und die perfekte Balance der komfortabel leichten Stange gewähren ein präzises, virtuoses Spiel mit großem, seidigem und unverkennbar französischem Klang.

Dass der Pariser Bogenbauer Mathias Théophile Auguste Barbé sowohl zu Lebzeiten als auch danach oft mit keinem Geringeren als François Nicolas Voirin verwechselt wurde, hat seinen Grund sowohl in seiner genauen Kenntnis des von Voirin etablierten Bogenmodells – das im französischen Bogenbau des späten 19. Jahrhunderts normative Geltung beanspruchte und das Auguste Barbé in feinster Handwerkskunst anzuwenden verstand – als auch in dem schlichten biographischen Umstand, dass er kaum je unter seinem eigenen Namen auftrat. Ausgebildet in seiner Heimatstadt Mirecourt, vermutlich bei Charles Nicolas Bazin, zog Auguste Barbé um 1886 nach Paris, wo er in den folgenden 10 Jahren als fest angestellter Meister den größten Teil der Streichbögen des renommierten Hauses Gand & Bernardel fertigen sollte. Der hier angebotene, ungekennzeichnete Violinbogen entstand Mitte der 1890er Jahre in der Zeit seiner Rückkehr nach Mirecourt, wo er bis zu seinem frühen Tod in seiner eigenen Werkstatt arbeitete. So steht dieser Auguste Barbé Geigenbogen – perfekt erhalten und mit einem Ebenholzfrosch mit Perlmuttauge und einem dreiteiligen Beinchen als seiner Original-Ausstattung – für die reifste Werkphase dieses bemerkenswerten Meisters: Angenehm leicht und vollendet ausbalanciert mit einem mittigen, kaum merklich zur oberen Hälfte tendierenden Schwerpunkt gewährt der Bogen maximale Beweglichkeit und erlaubt dank der Reaktionsfreude seiner Stange aus feinem, hellbraunem Fernambuk auch schwierigste virtuose Spieltechniken. Nach einer gründlichen Durchsicht in unserer Fachwerkstatt bieten wir ihn in sofort spielfertigem Zustand an, mit einem Zertifikat des weltweit anerkannten Experten für französischen Streichbogenbau Jean-François Raffin.

Inventar-Nr.
B1010
Erbauer
Auguste Barbé
Herkunft
Paris
Jahr
1895
Klang
warm, groß, französisch, präzise
Auguste Barbé
Feiner französischer Geigenbogen von Auguste Barbé, um 1895
Feiner französischer Geigenbogen von Auguste Barbé, um 1895
Feiner französischer Geigenbogen von Auguste Barbé, um 1895
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